Bild des Monats Nr. 229

»Man hörte ihre Stimme bis in die hintersten Reihen. Für sie war jede Bühne, jede Nebenrolle zu klein.«
Bild des Monats Nr. 228

»Ich strebe nicht nach Ruhm und Ehre, aber nach Einfluß aufs Ganze.«
Bild des Monats Nr. 227

»Dieter am See / Aug. 32 steht auf der Rückseite des Abzugs, 1,5 x 2,0 cm klein.
Dieter zeigt mit nackten Fingern auf angezogene Leute.
Die historischen Umstände: Die NSDAP war Ende Juli 1932 bei den Neuwahlen in Deutschland stärkste Partei geworden. Im August 1932 traf Hitler den Reichskanzler Franz von Papen und Reichspräsident Paul von Hindenburg. Sie sollten ihn zum Reichskanzler ernennen. Hindenburg lehnte ab. Von dieser Szene gibt es kein Foto.«
Bild des Monats Nr. 226

»Wann sie wohl anfangen zu rollen?«
Bild des Monats Nr. 225

»Es war ein wildes Wochenende. Wir waren zu fünft allein im Wald und fanden auf Abwegen den Papagei.«
Bild des Monats Nr. 224

»Damals konnte man den Film noch nicht anhalten, wenn es zum Küssen ging, wenn etwas wichtiger wurde.«
Bild des Monats Nr. 223

»Etwas fehlt. Nicht nur durch den Lichtfleck. Nein, etwas fehlt, weil es nicht da ist. Weil er es sucht und sie etws Anderes.«
Bild des Monats Nr. 222

»Drei bis vier Spiegeleier auf einem Porzellanteller, weiß, warm, Kerzenschein.
Einsamkeit muss nicht einsam sein.«
Bild des Monats Nr. 221

Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil hat das sagen:
»Alle Theorie ist grau, und nur der Wald und die Erfahrung sind grün.«
Bild des Monats Nr. 220

»Drei Äpfel hat die Mutter, doch Kinder hat sie vier.
Sie soll die Äpfel teilen. Sag, wie gelingt es ihr?
Die Mutter hat vier Kinder und Äpfel sinds nur Drei?
Da kocht die kluge Mutter schnell einen Apfelbrei!«
Bild des Monats Nr. 219

»Ihre zweite Liebe war die Musik. Sie hatten ein paar ganz possierliche Hits, reisten quer durchs Land und waren auf dem Sprung. Doch dann kamen die Mädchen und alles wurde anders.«
Bild des Monats Nr. 218

»Bube – Dame – König – Ass – … «
Bild des Monats Nr. 217

»Seit ich denken kann, habe ich das Gefühl, es sei schon zu spät.«
Bild des Monats Nr. 216

»Ich bin beim Gitarrespiel nie über Lagerfeuerniveau hinausgekommen. Das ist okay, denn in wirklich wichtigen Situationen hat mir bislang immer mein Instinkt geholfen.«
Bild des Monats Nr. 215

»Die frühen Abendstunden, wenn die Strahlen der Sonne schon ein wenig träge durch die Fenster der Wohnung fielen, waren Wolfgangs liebste Zeit des Tages. Dann zog er sich in das kleine Zimmer zurück, das er liebevoll Bibliothek nannte und hoffte, die Monstera deliciosa bliebe die einzige Zeugin seiner stummen Verzweiflung an der Ehe.«
Bild des Monats Nr. 214

»Hier haben wir…
– gelebt?
– geliebt?
– mit uns gerungen?
damals im Sommer 1961«
Bild des Monats Nr. 213

»Großer Dank gilt Knecht Ruprecht, der für einen kurzen Moment seine Rute stecken ließ und dieses humoröse Gruppenbild mit Mitgliedern des Gemeinderats schoss.«
Bild des Monats Nr. 212

»Ich habe immer schnell gelebt und trotzdem genossen.«
Bild des Monats Nr. 211

»Kehre heim mit reicher Habe,
bau uns manche volle Wabe!
Summ, summ, summ! Bienchen summ herum!«
Bild des Monats Nr. 210

»Wenn du bei mir bist, brauche ich nichts weiter als die Zweisamkeit.«
Bild des Monats Nr. 209

»Es wurde ein rauschendes Fest. Sie stritten und sie küssten sich. Sie lachten, sangen und weinten bittere Tränen.«
Bild des Monats Nr. 208

»Pentax. Rekord. Renate. Piz Palü. Das war mein Jahr.
Renate sagt noch heute, dass wir unzertrennlich gewesen waren. Sie bedient sich dabei immer wieder des Plusquamperfektes. Einfach um mir zu zeigen, dass diese Zeit vorbei ist.«
Bild des Monats Nr. 207

»Weiberfastnacht 1907. Alle schauen in die Kamera, außer die beiden in der letzten Reihe. Die interessieren sich nur für das Seil, welches er in der Hand hält. Ob es sich dabei am Ende doch nur um den Selbstauslöser der Kamera handelt?«
Bild des Monats Nr. 206

»Manchmal wird die Liebe zu ihm so qualvoll, zu einer wüsten Glut, die durch keine Umarmung zu ersticken ist.«
– zitiert nach Brigitte Reimann
Bild des Monats Nr. 205

»Es war ganz einfach. Erst brach er mir mein Herz, dann ließ ich seins in Flammen aufgehen.«
Bild des Monats Nr. 204

»Früher war ich schnell mal in der Neustadt – jetzt muss ich erst auf den Bau der Umgehungsstraße warten.«
Bild des Monats Nr. 203

„Wenn ich das Bild umdrehe, was sonst grad keiner kann, dann sehe ich vier Klebstoffpunkte mit Papierresten aus einem weißen Album. Unsauber eingeklebt in ein Leben voller farbiger Augenblicke, um es am Ende wieder hastig der Erinnerung zu entreißen, um genau hier zu landen.“
Dieses Bild ist Susanne Stühr gewidmet.
Bild des Monats Nr. 202

„1959: Franziska ist auf Partnersuche, weshalb sie von Mutti Hilde und Tante Erna einen Feldstecher umgehängt bekommen hat. Zur Flankierung des Vorhabens haben die beiden den jungen Backfisch in ihre Mitte genommen und sich zur Abwehr unliebsamer Kandidaten mit Spazierstöcken bewaffnet. Franziska ahnt, dass ihr Herzblatt in einem Naherholungsgebiet nicht zu finden ist und setzt auf virales Marketing: Den Blick in die Kamera gerichtet, erhöht sie ihre matching-Rate noch dadurch, dass sie ihre Bermudas um ein paar Zentimeter weiter nach oben rutschen lässt, als eigentlich erlaubt. Wozu Sonnenbrillen?“
Bild des Monats Nr. 201

„Es wurde ein langer Nachmittag. Wir diskutierten heiß und innig, klagten – und umarmten uns.“
Bild des Monats Nr. 200

»du denkst, das wäre sünde? der hund war mir im sturme treu, der mensch nicht mal im winde«
Bild des Monats Nr. 199

»Damals als Melonen noch richtige Kerne hatten, als es sie eigentlich nur im Urlaub gab, als sie edel waren und nicht immer gut, konnte ich mich kindisch freuen, etwas zu essen, das mich am Ende erröten lässt.«
Bild des Monats Nr. 198

»Myrtle, Myrtle & Mother Clark«
Taken in July 26/56 at Myrtle Bradfords home
Bild des Monats Nr. 197

»Mein Vater hatte damals auch einen Opel – einen roten Opel Rekord A. Damit fuhr er durch die Welt. Die Schweden beeindruckten ihn mit ihren Kavalierstarts, doch er hielt mit. Nach dieser Reise war ein neuer Satz Reifen fällig.«
Bild des Monats Nr. 196

»Wenn ich das Foto sehe, sind meine Erinnerungen wie Ohrwürmer: Lass uns vergeben, vergessen und wieder vertrau’n. Ich summe Komm zurück und denke an Tiemo Hauer und sein Verzeihen kostet Zeit. Doch die Zeiten ändern sich nicht und Bushido hat recht, wenn er sagt Ich kann vergeben, doch nicht vergessen.«
Bild des Monats Nr. 195

»Wir anderen waren schon längst fort, doch er wollte gewinnen. Manchmal bedeuten Rekorde auch Einsamkeit.«
Bild des Monats Nr. 194

»Unsere Geschichte ist gespickt mit Helden, Geistern und unglaublichen Taten. Sie leben jeden Tag, als sei es ihr letzter, denn in der Gefahr liegt die Ehre. Und Unsterblichkeit belohnt jene, deren Heldentaten von ihren Nachkommen gefeiert und an den Lagerfeuern besungen werden.«
Bild des Monats Nr. 193

»Hat sie wirklich den teuren Verlobungsring heruntergeschluckt?« – »Hat er echt gedacht, ich mach das nicht?«
Bild des Monats Nr. 192

»Schwerkraft mit Hund. Das Meer hat bereits eine Steigung von 19 Grad als die Raumforscherinnen das Drehmoment entdecken – kurze Erheiterung bevor alles kippt.«
Bild des Monats Nr. 191

»sømmerung
mit jemandem im gras zu stehn : was schønes. natůrlich & mit outfit. das beste setting. finden & gefunden werden. sonnend & gerøllig sich zu weiden. zwischen t:håndeln & zůngeln. zeit zu åugeln & zu jausen. ein almen & låuten. sennen & reifen. ein willkommen in der wander & vieh wirtschaft. nichts verschoben. nur erhoben.«
Bild des Monats Nr. 190

»Jedes Jahr Tulpen –
und immer vier Stück:
eine für den ersten, verstohlenen Blick an der Werkbank,
eine für das folgende Jahr Heimlichkeit,
eine für die schwierigen Monate einer (Ent-)Scheidung,
bis zu dem Montagmorgen im April,
an dem sie, sichtbar für ihn und alle Kollegen,
mit vier aufgeblühten Tulpen am Betriebstor stand.«
Bild des Monats Nr. 189

»Die Stimmung war verheißungsvoll, der Plan stand fest: Nach einer kurzen Pause mit Markklößchen Suppe würden sie weiter trainieren. Der Gewinn des Freiluft-Polonaise-Pokals schien ihnen noch nie so sicher wie heute.«
Bild des Monats Nr. 188

»Zuviel Aufmerksamkeit lässt einen Esel denken, er wäre ein Löwe.«
Bild des Monats Nr. 187

Bild des Monats Nr. 186

Bild des Monats Nr. 185

Bild des Monats Nr. 184

»Sagte sie, sagte er«
Bild des Monats Nr. 183

»Jetzt sitze ich hier, dies Bild von ihm in meinern Händen und ich frage mich, wo schaut er hin? Noch eine Frau? Oder ein Mann? Oder nur eine weiße Wand? Ich lege die Füße hoch. Mir reicht er.«
Bild des Monats Nr. 182

»Eines Tages werde ich aufwachen und merken, dass das nicht mein Ort ist.«
Bild des Monats Nr. 181

»Bein versteinert
Sack steinschwer
runter rauf
weiß
nicht
mehr«
Bild des Monats Nr. 180

»She drives me crazy like no one else.
She drive me crazy, and I can’t help myself.«
zitiert nach David Steele & Roland Gift
Bild des Monats Nr. 179

»Nachdem sie auch den letzten Mann noch weg gebeamt hatten, stellten sie fest, daß man Geld nicht essen kann.«
Bild des Monats Nr. 178

»Einzeln und im gemischten Doppel, über Kurz- oder Langstrecke: Der Hund ist ein Spiegelbild seiner Bezugsperson.«
Bild des Monats Nr. 177

»Die Zelte sind aufgeschlagen, die Sonne scheint! Getanzt wird vor der Seebühne am Wäldchen! Wir sehen uns – bis gleich?«
Bild des Monats Nr. 176

»Mein Sommer ist noch nicht vorbei!«
Bild des Monats Nr. 175

»Gertrude Stein (weder mit Frau von Stein noch ihrer amerikanischen Namensvetterin verwandt) fragt sich beim Anblick der Zebras im Zoo von Bebra, was Goethe sich wohl gedacht haben mag als er am 21. August 1784 in Braunschweig auf dem Kohlmarkt Zebra sah…«
Im Rahmen des diesjährigen Weimarer Kunstfests ist Hans-Peter Litscher mit seiner Ausstellung »Goethes Zebra« zu Gast in Weimar. Auch im Fachgeschäft für vergessene Privatfotografien wurde Litscher im Zuge seiner Recherchen fündig.
Bild des Monats Nr. 174

»Also ich verstehe die ganze Fragerei nicht. Wir sind weitergekommen, wir sind super happy und haben heute alles gegeben.“
Bild des Monats Nr. 173

»Zwei Sommerlöcher in Florida 1994«
Bild des Monats Nr. 172

»Souveräne Unschärfe ist ein vom deutschen Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte geprägter Begriff, der laut Korte die Abkehr von einer pointierten politischen Auseinandersetzung bezeichnet. Inhaltliche Flexibilität und Präsidialstil werden dabei vermehrt als Zeichen von Professionalität wahrgenommen. Gerade der Politikstil von Angela Merkel wird von Korte häufig als Beispiel für souveräne Unschärfe angeführt.«
Bild des Monats Nr. 171

»Ein Kurs ist der Winkel zwischen Fahrtrichtung und Bezugsrichtung – vornehmlich rechtweisend Nord.«
Bild des Monats Nr. 170

»Naturgefühl
Vor den Toren der Hauptstadt hatte Herr B. ein Landhaus an einem schönen See. Er arbeitete dort mit seinen Mitarbeitern und empfing Besucher. Die Landschaft war wirklich sehr schön, und ein Besucher schlug einen gemeinsamen Spaziergang vor.
Herr B. anwortete verächtlich: Ich bin doch kein Tourist.«
zitiert nach Bertolt Brecht aus Geschichten vom Herrn B.
Bild des Monats Nr. 169

»Abseits des Weges: Er in weißem Hemd, sie im Rock. Kein Reh in Sicht, nur diese stete Unschärfe in ihrer Beziehung.«
Bild des Monats Nr. 168

»Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein?«
zitiert nach Max Frisch aus dem Tagebuch 1966–71
(Fragebogen 1, Frage 12)
Bild des Monats Nr. 167

»Als erfolgreicher Rennrodler bei Welt- und Europameisterschaften war Heinz Blömke (3.v.re.) Gewinner zahlreicher Medaillen. Mit seinen Erfahrungen aus dem Spitzensport entwickelte Blömke eigene Technologien im modernen Rodelbau, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Weltklasserodler aus dem In- und Ausland. Die Erkenntnisse aus dem Rennsport flossen direkt in die Entwicklung von Freizeitrodel ein.«
Bild des Monats Nr. 166

»Insgeheim hatte ich gehofft: Dich zu treffen, würde mich an fremde Orte führen.
Doch gehst du noch viel weiter als dein Auto seine Insassen je bringen könnte – und nimmst mich mit. Wie unfassbar weit doch diese Welten sind!«
Bild des Monats Nr. 165

»Und alle Vögel fliegen hoooooch!!!«
Bild des Monats Nr. 164

»Der Norden hat auch seine Reize!«
Bild des Monats Nr. 163

»Ja damals, alle Augen waren auf Tobby gerichtet, viele Pokale hat er gewonnen, ein ganz prächtiger Hund mit vielen Zukunftsperspektiven. Auch wenn mein Leben Gott geweiht war, meine wahre Leidenschaft galt Winfried. Jeder Augenaufschlag, jede leise Berührung trieb mir ein Schauer über den Rücken… «
Bild des Monats Nr. 162

»Hmm, die Sonne wärmt meinen Nacken, das Meer rauscht, der Sand umschließt meine Zehen – und in der Ferne, achja die Ferne…!«
Bild des Monats Nr. 161

»ein graus sind diese kalten herbstnachmittage. der schweinebraten ist mir heute nicht sonderlich geglückt, die kruste war irgendwie nicht so kross wie sonst und jetzt ist auch noch die verwandtschaft zu einer radtour nach bad sulza, aber mich kriegen die da nicht raus, nee. bei dem wetter! die ungebügelte wäsche ist mir piepegal, ich habe ja noch den neuen friedrich nietzsche auszulesen, zu dem ich wegen meines halbtagsjob bei den wasserwerken nicht komme, ohnehin bin ich in letzter zeit ja so müde. aber heute lass ich mal alle fünfe gerade sein, ziehe mir die schicken silberschühchen an und ab auf den ottomanen, da sollen die doch draußen rumradeln, sind ja eh bloß doofe tanten, aber raus, nee, raus geh ich heute nicht. hoffentlich fällt denen nachher nicht auf, dass ich ewig nicht dieses zierkissen aufgeschüttelt habe.«
Bild des Monats Nr. 160

»Bei Frühlingsluft, bei Frühlingsluft!
Wie weckst du neu die Lieder!
Im Herzen tief es drängt und ruft:
Der Frühling, der Frühling kehrt wieder!«
aus Frühlingsahnen von Josef Schwarzbach
Bild des Monats Nr. 159

»Er hatte schon lange Hunger und sie kalte Beine.«
Bild des Monats Nr. 158

»Listen up, everybody
If you wanna take a chance
Just get on the floor
And do the new kids‘ dance
Don’t worry ‚bout nothin‘
‚Cause it won’t take long
We’re gonna put you in a trance
With a funky song
‚Cause you gotta be
Hangin‘ tough, hangin‘ tough
Hangin‘ tough
Are you tough enough?
Hangin‘ tough, hangin‘ tough
Hangin‘ tough, we’re rough
Oh, oh, oh, oh, oh
Oh, oh, oh, oh, oh«
Bild des Monats Nr. 157

»Sie wirken immer so ausgeglichen und zufrieden. Wie machen Sie das?«
Bild des Monats Nr. 156

»Wir trainierten damals Abend für Abend, meist stundenlang. Der Ehrgeiz hatte uns gepackt, nachdem Martha meinte, Günter Jätzlau kommt zu unserem nächsten Auftritt ins Kulturhaus. Gesehen hat ihn dann doch keiner und ins Fernsehballett wurde auch keiner aufgenommen.«
Bild des Monats Nr. 155

»Ich war 18, als sie in mein Herz und für immer in mein Leben getreten ist. Aber wir wussten es nicht, sie nicht und ich nicht. Ja, doch, mit dem Herzen hat es angefangen, oder mit dem, was ich damals dafür hielt und was zunächst nichts anderes war als die Haut.«
– zitiert nach Benoîte Groult aus dem Roman »Salz auf der Haut«
Bild des Monats Nr. 154

»Trick AND Treat Mit Tante Erna waren unsere Halloween-Streifzüge immer am aufregensten: Sie kannte die besten Tricks, verriet uns dann aber durch ihr anhaltendes Kichern meistens, so dass wir oft schnell verschwinden mussten…«
Bild des Monats Nr. 153

»Auf dünnen Ästen 1953
Jeden Morgen nahm Mama ihr wackliges Fahrrad und fuhr damit in die Fabrik. Erst am Abend kehrte sie zurück. Währenddessen sollte ich auf Oma achtgeben. Doch meistens lag Nonni nur im Bett und starrte mit offenen Augen an die Decke. Dafür war meine Anwesenheit nicht notwendig. So hatte ich die Nachmittage für mich. Dann ging ich hinaus, hin zu den anderen.
Ich weiß nicht, ob die Kinder mich mochten. Ich habe mich niemals angestrengt, zu ihnen zu gehören, ja wahrscheinlich habe ich viel zu oft versucht, etwas anders zu tun als sie, nicht weil ich es guthieß, sondern weil ich mich so von ihnen unterscheiden konnte. Wenn sie den verrückten Kutti mit Kieselsteinchen bewarfen, stellte ich mich demonstrativ vor ihn. Wenn unsere Bälle Fensterscheiben zersplittern ließen und sie blitzartig die Flucht ergriffen, war ich es, der blieb und dafür Ohrfeigen kassierte. Wenn wir in die Kirschen stiegen und sie auf halber Höhe stoppten, kletterte ich auf die dünnen Äste weiter.
Ich kaute Sauerampfer, obwohl ich wusste, dass ich davon Durchfall bekommen würde. Ich sprang im kalten Herbst in den Fluss, schlug mich ohne jede Erfolgsaussicht mit denen aus den höheren Klassen, widersprach den Stärksten, lobte die Hinterhältigen, verteidigte die Dummen. Einmal lief ich in einem Kleid durch die Straßen, nur, weil niemand sonst das tat.
Doch der Spott machte mir nichts. Ich wollte für niemanden greifbar sein. Niemand sollte mich einordnen können. Ein brennendes Verlangen war in mir, mich von ihnen abzuheben, unter allen Umständen anders zu denken, zu fühlen, zu handeln. Wenn sie Licht waren, wollte ich ein Schatten sein.
Dafür nahm ich alle Nachteile in Kauf. Irgendwann, wusste ich, irgendwann würde sich meine Unvernunft auszahlen.«
Bild des Monats Nr. 152

»Heute kann ich gar nicht mehr sagen, welcher Knopf es war. Plötzlich war er fort – ohne Brief, ohne ein Wort. Ich wartete noch 14 Tage bis ich meine Röcke auf seine Seite hängte und seine Zahnseide entsorgte.«
Bild des Monats Nr. 151

»Nicht Weitsicht, nicht Selbstfindung hatte uns die beschwerliche Bergwanderung gebracht. Unsere Köpfe waren wie leergefegt von
nur einem Gedanken: Wir hatten im Tal den Schlüssel vergessen.«
Bild des Monats Nr. 150

»Weit, weit weg – Weg. Die 50 Pfennige von Oma Fürstenau reichen für einen ganzen Kirmestag. Opa gibt was dazu. Mein Bruder steht mit den Jungs beim Autoscooter. Bin den ganzen Tag schon aufgeregt. Der Jeans-Minirock ist in der Wäsche. Muss mir was anderes überlegen. Lippenstift trau ich mich nicht. Für Zuckerwatte steh ich an. Geh zur Musik. Die schwarzhaarigen Männer. Uwe heißt heut keiner mehr.«
Bild des Monats Nr. 149

»Dann spielten wir das Lied ‚Ich singe dir mit Herz und Mund‘. Das schallte man so! Da ging es bunt her. Da kam ein jeder für sich am Ende des Verses an. Da gab es welche, die waren hitzig und da gab es welche, die hatten was Gemütliches an sich. Als aber der Vers zu Ende war, da versuchten die Hitzigen ein wenig auszuhalten, damit die Gemütlichen auch ankamen. Dem lieben Gott haben an dem Tag sicher die Ohren gewackelt.«
Bild des Monats Nr. 148

»Strauchdiebe mit Fruchtliebe«
Bild des Monats Nr. 147

»Aus dem Archiv Rupert Gustav von Westphalen: Familienmitglieder am 13.2.1924 anlässlich der Feier über den Sieg gegen den Anwaltskanzleiboten H.Sauer«
Bild des Monats Nr. 146

»Aschermittwoch 2012 Endlich findet jemand raus wie wir dem Wachstum begegnen können.«
Bild des Monats Nr. 145

»An Samstagen hat man zweifellos gelebt.«
zitiert nach Meßmers Gedanken von Martin Walser
Bild des Monats Nr. 144

»Erst ich, dann er (…) und wir kamen tatsächlich damit durch. Niemals wieder küssten wir so viele, brannten die Lippen so sehr.«
Bild des Monats Nr. 143

»Und ich dachte noch: war nicht der Balkon Waldorf & Statler Szenerie? Wärmende Getränke, der Jahreszeit angemessen, entblößen prompt ungewöhnliche Momente beim Bilderglück. Gern wüsste ich mehr über die Doubles, die sich scheinbar nicht ganz wohl in Ihrer Haut fühlen … verständlich, nehmen sie es doch mit den ganz Großen der ganz Kleinen auf.«
Bild des Monats Nr. 142

»Da waren wir nun alle zusammen. Mitten auf dieser großen, grünen, frisch blühenden Wiese. Mein Herrchen fotografierte uns wieder mal. Frauchen packte mich an und die kleine Lilly stellte sich neben mich. Seitdem sie da ist, wird sie nur noch bevorzugt. Aber wenigstens gehöre ich auch noch mit zur Familie. Wir stellten uns in Position und Herrchen nahm den Fotoapparat mit Blitz. Er drückt ab. Oh nein! Dieser Blitz macht mich immer wieder ganz wuschig. Das dauert bis ich wieder alles sehen kann! Hoffentlich lauf ich nicht vor die Laterne wie letztes Mal. Na dann, gehen wir mal weiter über die Wiese und schauen was uns noch erwartet.«
Bild des Monats Nr. 141

»Ich sehe was, was du nicht siehst. scheinen uns die Damen mit ihren Rücken zugewandt zu kommunizieren. Nicht eine Unschärfe des Kameraauges versperrt uns die Sicht, sondern ganz profan vier einzelne Körper. Weder können wir durch eine Spiegelung im Fensterglas einen Blick zurück in ihre Gesichter erhaschen, noch mit ihren Augen durch das Fenster hindurchschauen; weder werfen sie den Blick in die Kamera, zu uns zurück, noch sind sie reines Objekt unseres Blickes. Sie entziehen sich einfach komplett. Der vermeidende Blick, die Flucht vor der Linse, die bizarre Motivlosigkeit kommen fast einer Sehpanne gleich. Was geht hier vor?
Darüber machen sich diese seltsam geklonten Damenpaare jedenfalls keine Gedanken. Ganz cool drehen sie uns den Rücken zu, stehen quasi im Weg und überlassen uns völlig uns selbst. Entziehen sich ganz nonchalant ihrer Archivierung. Lachen sich heimlich ins Fäustchen. Vielleicht haben sie auch in Juliet Mitchells Psychoanalyse und Feminismus geblättert und sind dort auf diesen Satz gestoßen: Wenn du in einem Spiegelbild gefangen bist, kannst du nur eins tun: das Bild umkehren. Und haben gleich losgelegt. So sind die Frauen hier nicht dem (männlichen) Blick ausgeliefert, sondern werden vom visuellen Objekt zum selbst bestimmten Subjekt und lassen uns unerhörterweise nicht mal teilhaben an dem, was sie da so neugierig sein lässt. Wie clever ist das denn? Die Verfasserin dieser Zeilen sagt dazu nur eins: Liebe Damen, weiter so!«
Bild des Monats Nr. 140

»DIE UNERTRÄGLICHE LEICHTIGKEIT DES SEINS«
Bild des Monats Nr. 139

»Das Boot war ohne uns hinausgesegelt. Und alles nur wegen Hans, der zu spät kam wegen eines blöden, platten Reifens. Nun mussten wir uns überlegen, was wir mit einem derart banalen Sonntagnachmittag noch anstellen könnten… .«
Bild des Monats Nr. 138

»Heute um 10.15 Uhr schrieb ich in mein Tagebuch: Ich glaube, es geht darum, meine eigene Durchschnittlichkeit zu akzeptieren. Es war die ernüchternd unspektakuläre Bilanz einer langen, langen Gedankenkette, die damit anfing, Gründe für mein hartnäckiges Aufschieben dringender Aufgaben zu finden.«
Bild des Monats Nr. 137

»Erst drei Tage nach unserem schmerzlichen Verlust begannen wir zu akzeptieren, daß es nicht das Finden, sondern die Suche war, die uns immer näher zusammenbringen sollte.«
Bild des Monats Nr. 135

»Spring auf! Zur Gänze. Laß Klänge führen. Fort vom Geschehenen. Leugne die Schwere. Schau, dein Schatten singt. Sing ihm die zweite Stimme. Vielleicht tanzt er dann.«
– zitiert nach Martin Walser
Bild des Monats Nr. 136

»Hier sehen wir drei Damen mittleren Alters wie sie versteckt im Hinterhof und geschützt durch eine Mauer ein eigentlich geheimes, man könnte auch sagen konspiratives, Treffen abhalten. Pläne schmiedend, sich der Situation sicher (doch als Betrachter des Bildes wissen wir es besser), gehen sie einer gemeinhin als Tuscheln bezeichneten Tätigkeit nach. Wer flüstert lügt, heißt es so schön. Wie ist es jedoch, wenn man, wie diese Damen, in den Hof geht und damit nicht mehr flüstern muss? Und wie arglistig ist gar der, der sich gewitzt hinter einer Tonne versteckt (obschon im Vordergrund ist dieser Gegenstand nicht ganz genau zu erkennen), sich eine wohl gute Position zum Fotografieren verschafft und somit den damit nun nicht mehr geheimen Akt und zugleich seine gute Position dokumentiert? Welchen Vorteil wusste er sich damit zu erzwingen? Oder war den drei Damen die Anwesenheit einer vierten Person gleichwohl bewusst, so sie sie zur gezielten Fehlinformation nutzten? Abgesehen davon frage ich mich, ob wirklich die Sonne schien (der Himmel im Bild lässt dies offen) oder die Mauer einfach nur dreckig war.«
Bild des Monats Nr. 133

»Wie es sich anfühlt? – Manchmal fühlt es sich an als wärst Du kurz abgelenkt. (…) Wenn ich dort draußen bin, irgendwo in der Zeit, ist mein Innerstes für einen Moment nach außen gestülpt, bin ich die verzweifelte Version meiner selbst. Ich werde ein Dieb, ein Landstreicher, ein Tier, das davonläuft und sich versteckt. Ich erschrecke alte Frauen, versetze Kinder in Staunen. Ich bin ein Trick, eine Illusion höchsten Grades, so unglaublich, dass ich schon wieder wahr bin. (…) Ob all diesem Kommen und Gehen, diesen vielen Verschiebungen eine Logik, einen Regel zugrunde liegt? Ob es eine Methode gibt, hier zu blieben und die Gegenwart mit jeder Faser anzunehmen? Ich weiß es nicht.«
Bild des Monats Nr. 134

»Ich möchte Leuchtturm sein
in Nacht und Wind –
für Dorsch und Stint –
für jedes Boot –
und bin doch selbst
ein Schiff in Not!«
– zitiert nach Wolfgang Borchert
Bild des Monats Nr. 132

»Als wir in diesem Sommer zu Tante Ilse in die Ferien fuhren, hatten wir uns ganz fest vorgenommen, die Welt einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Und uns nicht immer über die angebrannten Bratkartoffeln zu beschweren… .«
Bild des Monats Nr. 131

»Oh, no. The first two years I hardly had a day off. I was flying here, there, and everywhere doing promotional work. I opened ski shops, shoe shops, sport shops, and just about anything you can open. One time I was supposed to dress up as an eagle to open a tourism office in Devon. Nobody could find an eagle outfit, so I had to dress up as a chicken. That was rather embarrassing, but I just kind of clucked around the car park, thinking about the money I was making.«
Bild des Monats Nr. 130

»Sicherlich ist nicht jede Veränderung eine Verbesserung. Aber mit der Zeit werden sie ganz sicher viel Positives erkennen.«
Bild des Monats Nr. 129

»Wir hatten diesen Aal gefangen, ich war 8. Er war fast so lang wie ich – und er war glitschig, ich musste alle Kraft aufwenden, damit er mir nicht durch die Finger glitt. Es war die Zeit, als ich immer wie ein Junge gekleidet sein wollte und mich auch wie einer benehmen: unerschrocken mich mit meinem Fang präsentieren!«
Bild des Monats Nr. 128

»Aus der Wohnung meiner Oma konnte man auf die 1000 Gärten im großen Innenhof schauen. Wie die Häuser sahen sie sich alle ähnlich und bildeten ein riesiges Labyrinth, in dem ich mit Eva Jalinsky Fangen spielte. Wir trafen uns vor unserer hölzernen Kellertür, durch die ich aus der Wohnung im 4. Stock in den Garten gelangte. Wenn wir genug gerannt waren, liefen wir in Omas Garten und pulten die Erbsen aus den frischen Schoten. Oma und Frau Jalinsky plauderten am Zaun und vergaßen darüber die Arbeit. Nur Opa redete nie ein Wort mit Frau Jalinsky – wegen einer ganz alten Geschichte, sagte er.«
Bild des Monats Nr. 127

»Sie drehte sich noch einmal um und winkte mir. Ich machte ein Foto von ihr und lief wieder ins Tal hinab. Knapp 15 Jahre später begegneten wir uns durch Zufall in einem winzigen Dorf nahmes Omerath. Sie trug denselben Rock wie auf dem Foto! Leider hatte ich meinen Fotoapparat dieses Mal nicht dabei. Wir sahen uns nie wieder. So blieb es bei diesem einzigen Foto, das ich jemals von ihr gemacht habe.«
Bild des Monats Nr. 126

»Und sie wurde größer … erwachsen … selbst Mutter …
eingefügt in viele Leben
Aber immer wieder ist ihr, als suche sie diesen Ball
diesen bunten Ball ihrer Kindheit, den sie
einst … spielend …
verlor … «
Bild des Monats Nr. 125

»Er hatte an Höhe gewonnen. Von früh auf gelernt, auf seinem Weg hoch hinaus zu müssen. Schließlich zu wollen. Und dabei viel und viele hinter sich gelassen. Nun, im Zenit, findet er sich im Irgendwo da oben wieder. Allein. Um endlich seinem unerbitterlichsten Richter gegenüber zu stehen:
sich selbst.«
Bild des Monats Nr. 124

»Ein Träumer will immer noch mehr Zu viele stehen draußen an. Wer nichts hat und sich dabei bescheidet, dem wird auch noch genommen, was er hat. Nur hört der Zug nach dem, was fehlt, nie auf. Wovon geträumt wird, dessen Fehlen tut nicht weniger weh, sondern mehr. So hindert das, sich an die Not zu gewöhnen. Was immer weh tut, drückt und schwächt, soll weg.«
zitiert nach Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung, 33. Kapitel
Bild des Monats Nr. 123

»Auch dies so etwas wie Hoffnung: aus dem Bild zu treten
die Landschaft
die bleibt«
Bild des Monats Nr. 122

»Am nächsten Tag fuhren wir an der Küste entlang
nach Süden. Die Karte hatten wir längst verloren.
Hinter einer Kurve, kurz vor dem nächsten Ort,
stiegen wir ab, setzten uns an den Straßenrand und sahen zu,
wie der große Felsen langsam aufs Meer hinaus trieb.«
Bild des Monats Nr. 121

»ein Sommer / eine Tour / ein Brillenträger
zwei Tücher am Gürtel / zwei weiße Socken / zwei Taschen kreuzweise
drei weiße Hemden / drei Stöcker / drei Aufgestützte
u n d vier Knoten im Tuch retten die Welt.«
Bild des Monats Nr. 119

»Das bin ich mit meinen Freundinnen Frieda und Berta (die beiden rechts von mir). Mir war gar nicht bewusst, das Frieda jemals beim Fasching dabei war. Scheinbar doch. 1962 ist sie dann nach Köln gezogen. Seitdem besucht sie mich fast regelmäßgig. Sie sei auf der Flucht, sagt sie jedes Mal und lacht. Verstanden habe
ich das nie.«
Bild des Monats Nr. 120

»Es geht nicht um Glück, es geht um das, was wir werden wollen.«
Bild des Monats Nr. 118

»Wir hätten es schaffen können, aber nein, einige Teilnehmer haben immer wieder den Weg in Frage stellen müssen oder gar meine Eigenschaften als Bergführer angezweifelt. Das hat natürlich Kraft und Zeit gekostet. Wenn man Strecke machen will, darf man keine doofen Fragen stellen! Ich werde es noch Beweisen, dass es sehr wohl möglich ist, an einem Tag von Zürich nach Zug zu kommen.«
Bild des Monats Nr. 117

»Quallen gab es keine.«
Bild des Monats Nr. 116

»Sie wollte IMMER schon ihrer Freude am Wort Ausdruck verleihen. Nun sah SIE eine Gelegenheit… aufblitzen… ein Bilderrätsel, nicht des Inhalts wegen, sondern der Beweggründe des Autors wegen; ein gespensterhaftes BUNNY – ohne die typische Auszeichnung eines Spiegels, oder der Spiegel fehlte, oder war vielmehr auf Abstand in der produzierenden Maschine. Zufallsbegegung? War das Ursprungsbild, die Ursprungsbilder – welches? Welches war Impulsgeber? Die erhaschte Situation am Fenster, oder die Demutshaltung, die gleichzeitig auch Gartenarbeit bedeuten kann… ERDE.«
Bild des Monats Nr. 115

»Da, wo sich jenseits des Cumison River die Elk Mountains erheben, ritten vier Männer über ein Hochplateau, das mit kurzem Gras bewachsen war und, so weit das Auge reichte, weder Sträucher noch Bäume zeigte. Obgleich man im fernen Westen daran gewöhnt ist, außergewöhnliche Gestalten zu sehen, hätten diese vier Reiter einem jeden, der ihnen begegnet wäre, auffallen müssen.«
– zitiert nach Karl May
Bild des Monats Nr. 114

»Leute treffen sich, verzehren zusammen sitzend an damastenen Tischen Braten, stemmen sich geschäftig Sektflaschen in die Leistengegend oder starren apatisch auf ihre bedienten Teller aus den unterschiedlichsten Gründen. Meist ausgerufen aufgrund einer bestimmten Begebenheit, z.B. Trauer, Betriebszugehörigkeit oder Gratuation einer langjährigen ehelichen Gemeinschaft können sich die wahren Beweggründe jedes Einzelnen Teilnehmers am kollektiven Ritual gar vollkommen widersprechen.«
Bild des Monats Nr. 113

»Die Relevanz des Cola-Glases erschloss sich nicht auf den ersten Blick, obschon die Dinge, die sich rund um seine filterlose Zigarette drehten in engem Zusammenhang für ihn standen. Der Genuss von coffeinhaltiger Limonade ließ ihm die Dinge immer übertriebener erscheinen als sie letztendlich waren. Seine Verkleidung wie einst Krilencus im Kampf gegen Kerim Bey war auch ihm keine Hilfe und ließ ihn das gleiche Schicksal erleiden. Wie gut sind die Guten, die gewinnen? Bis dahin jedoch war es ein amüsanter Abend.«
Bild des Monats Nr. 112

»Schwarmintelligenz hin, Mandelbrotmengen her (auch wenn erstellt mit dem Chaosexplorer): Beim Iterationsverhalten der rekursiven Verhulst-Gleichung hängen die Werte von den Startbedingungen ab.«
Bild des Monats Nr. 111

»Leider ist das Bild etwas dunkel geworden und die Ameisen sind auch nur schwer zu sehen.«
Bild des Monats Nr. 110

»Die Macht der Verhältnisse: Ökonomie!«
Bild des Monats Nr. 109

»Eine schöne Aussicht, nur die Lise konnte wieder einmal nicht still halten.«
Bild des Monats Nr. 108

»Ping Pong – Und irgendwann waren alle Mittel der Diplomatie erschöpft und es kam zum Unvermeidlichen: Irene und Marie trafen sich zum letzten Gefecht… .«
Bild des Monats Nr. 107

»Was ich mir wünsche: größere moralische Eindeutigkeit, landesweite Einführung der Siesta, schärferes Essen, Entwicklung von lebhaften und extravertierten Verhaltensmustern in der Bevölkerung, ein verbessertes Straßenleben, unerhört bunte Blumen in den Farben: Magenta, Zinnoberrot, Neongrün und Klammeraffen in den Eichen.«
Vorzüge der geplanten Metamorphose Londons in eine tropische Stadt
– zitiert nach Salman Rushdie
Bild des Monats Nr. 106

»Brandung in der 2. Urlaubswoche»
Bild des Monats Nr. 105

»Mittagspause in der Baumschule.«
Bild des Monats Nr. 104

»She looked up at the blue sky and thought: I’m just a fucked up girl looking for my own piece of mind.«
Bild des Monats Nr. 103

»Natürlich fällt sofort auf, daß der Platz gegenüber der Frau leer ist. Es ist gedeckt (wohl für ein Frühstück), aber jemand ist trotz der freundlichen Vorbereitung geflohen. Ich nehme an, es ist ein Mann, der plötzlich nicht mehr (oder: nicht länger) mitansehen konnte, daß ein Tier am Tisch gefüttert wurde. Andere fliehen, wenn ein Hund ins Bett springt oder eine Katze von der Brust der Frau nicht mehr runter will. Hier sehen wir, daß ein winziger Wellensittich genug Macht hat, einen ganzen Mann zu vertreiben.«
Bild des Monats Nr. 102

»Es muss Mitte der 1970er Jahre gewesen sein, erinnerte sich Fred Sinenatz in unserem Gespräch, also bevor er Bundeskanzler geworden sei. Als Landespolitiker habe er noch öfter Zeit gehabt, erzählte er mir, mit seiner Enkelin einen Spaziergang in Neufeld an der Leitha zu unternehmen. Auch hätte ihn damals nur ein einziger Sicherheitsbeamter begleitet. Ihn habe er gebeten, mit der alten Box-Kamera, die Sinenatz von seinem Vater geerbt hatte, den Schnappschuss zu machen. Nein, wie der Beamte geheissen habe, wisse er nicht mehr. Aber das es ein wenig kühl gewesen sei, daran erinnerte er sich noch gut. Denn Marci, wie alle die Enkelin genannt hatten, habe sich immer wieder auf den Boden setzen wollen, und er habe sie ständig ermahnen müssen, denn es sei noch früh im Jahr gewesen. Ich glaube, meinte er, das es März oder April gewesen sein könnte, oder vielleicht schon Herbst?«