Am 9. Oktober 1989 demonstrierten in Leipzig mehr als 70.000 Menschen für Freiheit und Demokratie. Im Jahr 2024 jährt sich die Friedliche Revolution zum 35. Mal. Am 9. Oktober 2024 setzt das Lichtfest die authentische Protestroute der Montagsdemonstration in Szene.
Von 19 bis 24 Uhr säumen über 20 Lichtinstallationen lokaler, nationaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler den gesamten Innenstadtring.
Mit unserer interaktiven Installation REFLEXION bespielen wir den Standort: Bürgerbüro, Dittrichring/Ecke Otto-Schill-Straße.
Als in der DDR Widerstand formierte, zogen Menschen mit Bannern und Plakaten auf die Straße. Reflexion zeigt diese Proteste in Form von projizierten Fotografien – aufgenommen Ende 1989, Anfang 1990 in der Leipziger Innenstadt. Recherchiert haben wir alle Bilder im Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. wie im Universitätsarchiv Leipzig. Eine spannende Auswahl wartet nun auf ihre Neubefragung.
Die Forderungen und Sprüche auf den Transparenten wurden für das Projekt herausgelöst. Die nun weißen leeren Stellen fordern das Lichtfest-Publikum dazu auf, sich 35 Jahre später zu erinnern oder sich neu zu positionieren. Was haben wir damals gefordert? Was bedeutet 1989 heute? Welche Freiheit brauchen wir? Wofür wollen wir heute eintreten? Per Touchscreen können die Besuchenden ihre Gedanken digital auf die projizierten Banner schreiben. Im Jetzt entsteht so ein besonderes Stimmungsbild zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Im Festivalzentrum der alten Feuerwache der Filmfabrik in Wolfen bespiele ich den ehemaligen Aufenthaltsraum über den gesamten Zeitraum des Festivals – alle Festivaltage von 14 bis 19 Uhr, am 1.6. ab 16.30 Uhr.
Alte Feuerwache Wolfen // Areal A, Gebäude 046, Bunsenstraße // 06766 Bitterfeld-Wolfen, Ortsteil Wolfen
Das Verhältnis der Deutschen zu den Zwangsarbeiter:innen war durch den nationalsozialistischen Rassismus geprägt. Dies spiegelte sich auch in den umfassenden Reglementierungen wider, die die NS-Behörden für sämtliche Lebensbereiche erließen. Die Interventionen holen einige Regeln als „Störer“ in den öffentlichen Raum, und zwar vor allem dorthin, wo sie im damaligen Alltag des Nationalsozialismus gegolten hätten: im öffentlichen Nahverkehr, im Stadtraum, an Orten der Kultur, der Arbeit und Freizeit.
Ab 29.04.2024 werden verschiedene Formate in Weimar und Thüringen sichtbar und begleiten die Eröffnung des Museums Zwangsarbeit im Nationalsozialismus am 08.05.2024 in Weimar.
Das Projekt basiert auf dem Grundgedanken, das es von der Stadt Weimar und darüber hinaus mitgetragen wird. Es soll nicht vordergründig die Öffnung des Museums beworben werden, sondern vielmehr das Bewusstsein für das Thema Zwangsarbeit in allen öffentlichen Bereichen geschaffen werden, so wie auch die Zwangsarbeit überall stattgefunden hat.
Eine Vielzahl von Unterstützer:innen gibt den Schicksalen von Zwangsarbeiter:innen Raum und trägt dazu bei, den alltäglichen und systematischen Rassismus der NS-Gesellschaft vor Augen zu führen. Sie stellen dafür Platz zur Verfügung in Ihren Publikationen, Websites, Räumlichkeiten oder Postkartenständern, auf Social Media oder dem städtischen Mobiliar, in Bussen, auf Bahnhöfen oder an Haltestellen.
Im Zentrum stehen in diesem Jahr die bewegte Geschichte der Film- und Faserproduktion im Stadtteil Wolfen und internationale Perspektiven auf den Strukturwandel. An mehreren Orten der Industriekultur erwarten euch/Sie jede Menge spannende Theater- und Musikstücke, Performances, Filme, Workshops, Gespräche, Ausflüge und vieles mehr.
Die FOTOTHEK ist mit dabei! Ich werde alle Festivalwochenenden vor Ort sein.
Auf ein Kennenlernen und Wiedersehen in Wolfen!
getextet von
№ Festival OSTEN x FOTOTHEK / Programm veröffentlicht
Bis zum 15.4.2024 könnt Ihr noch Eure Bilder abgeben, um beim Festival mit dabei zu sein und die Geschichte Bitterfeld-Wolfens neu zu schreiben. Also Chance genutzt – via Post oder Email oder direkt an einen der Abgabestellen im Industrie- und Filmmuseum Wolfen, in der Stadtinformation und im Fahrradhaus Irene in Bitterfeld. Hier nochmal alles auf einen Blick!
Welches Bild zeichnen private Fotografien vom Leben und von den Umbrüchen in Bitterfeld-Wolfen? Wie sieht die Stadt in einer familiären Erzählung aus? Welche Orte, welche Momente sind festgehalten? Was erzählen die Fotografien, was erinnern sie? Können sie Identität und Heimat schaffen? Und kann man den Menschen ihre Geschichte über den Umweg der Gegenwart wiedergeben?
Noch viele Fragen wollen auf dem Weg verhandelt werden… so oder so werden weiter Bilder und Geschichten gesammelt auf der Suche nach persönlichen Blickwinkeln auf Bitterfeld-Wolfen. Vom 18. bis 19.1.2024 werde ich mit meiner Sammelstelle vor Ort im Kreismuseum in Bitterfeld sein und das nicht das letzte Mal…
Save the Date für das Festival: 1. bis 16. Juni 2024.
Mit großer Freude darf ich Volker Gerling ankündigen. Er kommt mit seiner wunderbaren Bühnenshow „Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt“ für eine Abendvorstellung nach Weimar. Schon zweimal bereicherte er den damaligen FOTOTHEK Reigen im Fachgeschäft in der Karl-Liebknecht-Straße.
Volker Gerling ist 5.000 Kilometer durch Deutschland gewandert und dokumentiert mit seiner Kamera die Begegnungen in Form fotografischer Daumenkinos.
Auf der Bühne erzählt er von diesen großen, kleinen, ernsten und skurrilen Zufallstreffen und lässt seine Protagonisten auf großer Leinwand für einen Moment lebendig werden. Gerlings magische Porträtstudien sind eine leichtfüßige und zugleich tiefsinnige Reflexion über die Flüchtigkeit des Moments und die Bedeutung der menschlichen Begegnung.
Das Stück „Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt“ wurde auf Theaterfestivals in 30 Ländern auf vier Kontinenten eingeladen und erhielt bei dem Fringe Theaterfestival Edinburgh 2015 den renommierten Total Theatre Award.
Zu sehen sind neben Gerlings neuesten Daumenkinos auch Daumenkinos seiner früheren Wanderschaften.
Auf einen poetischen, sinnlichen Abend mit bewegten Bildern!
Eine gemeinsame Veranstaltung von mon ami Weimar und der FOTOTHEK.
Tickets: VVK 12€ / 8€ im Online-Kartenvorverkauf des mon ami, in der Tourist Info Weimar sowie an der Abendkasse 15€ / 10€
getextet von Ein daumenkinographischer Abend von und mit Volker Gerling
№ Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt – Ein daumenkinographischer Abend von und mit Volker Gerling
Für das kommende Festival OSTEN im Juni 2024 wird die FOTOTHEK ein Archiv aus Privatfotografien über die Stadt und ihre Menschen aufbauen.
Ob Aufnahmen von Familienfeiern, Alltagsszenen oder Ausflüge – alle privaten Fotos, Dias, Fotoalben, die einen Bezug zu Bitterfeld-Wolfen haben, sind willkommen und können hier abgegeben werden.
Welches Bild zeichnen private Fotografien vom Leben und von den Umbrüchen in Bitterfeld-Wolfen? Wie sehen Bitterfeld und Wolfen in den Fotoalben der Menschen aus, die hier leben? Welche Orte, welche Begegnungen und Momente sind festgehalten? Und welches Bild zeichnen diese Fotografien vom Leben, von den Umbrüchen in der Stadt? Auf der Suche nach persönlichen Blickwinkeln auf die Geschichte der Stadt Bitterfeld-Wolfen werden private Fotos und Geschichten, die den Alltag und das Leben zeigen, gesammelt.
Ziel ist es, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine gemeinsame Erzählung entstehen zu lassen, die eine etwas andere (Wieder-)Begegnung mit der Vergangenheit – der eigenen, der anderen, der fremden, ermöglicht.
getextet von
№ Festival OSTEN x FOTOTHEK / Das große Sammeln geht weiter!
„Das Entscheidenste aber ist der Zauber der Farben selbst! Die Welt um uns durch ein einfaches ‚Klick‘ so naturgetreu im Bilde festhalten zu können, wie sie unser Auge sieht – ist das nicht etwas Wunderbares?“ (Auszug ORWO Werbeheft für Farbfilme, 1966)
Um das teure Fotografieren auch für Freizeit-Fotograf:innen attraktiv zu machen, haben sich die Werbe-Expert:innen von Agfa und später der DDR-Marke ORWO einiges einfallen lassen. Mit Werbeflyern, Broschüren und Fotoblättern wurden den Fotofreunden:innen technische Neuheiten und fotografische Tipps vermittelt, um sie weiter für das Fotografieren zu begeistern und dem analogen Film zu Absatz zu verhelfen. Die Hefte und Zeitschriften erzählen von der Faszination für den Film und das Foto. Sie lassen aber auch einen Blick auf das damalige Bild der Gesellschaft von Agfa und später ORWO werfen und regen zugleich an, über unseren heutigen Umgang mit Bildern, nachzudenken. In Recherchen im Archiv des Film- und Industriemuseums Wolfen widmet sich die Künstlerin Anke Heelemann dieser Literatur und trägt poetische Werbesprüche, gewagte Vergleiche oder heute eher befremdliche Beschreibungen aus den Heften zusammen. Ihre Fundstücke werden von dem Schauspieler Christoph Heckel in Bild und Ton präsentiert.