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Cornelia Battenberg (Berlin)

»Hier sehen wir drei Damen mittleren Alters wie sie versteckt im Hinterhof und geschützt durch eine Mauer ein eigentlich geheimes, man könnte auch sagen konspiratives, Treffen abhalten. Pläne schmiedend, sich der Situation sicher (doch als Betrachter des Bildes wissen wir es besser), gehen sie einer gemeinhin als Tuscheln bezeichneten Tätigkeit nach. Wer flüstert lügt, heißt es so schön. Wie ist es jedoch, wenn man, wie diese Damen, in den Hof geht und damit nicht mehr flüstern muss? Und wie arglistig ist gar der, der sich gewitzt hinter einer Tonne versteckt (obschon im Vordergrund ist dieser Gegenstand nicht ganz genau zu erkennen), sich eine wohl gute Position zum Fotografieren verschafft und somit den damit nun nicht mehr geheimen Akt und zugleich seine gute Position dokumentiert? Welchen Vorteil wusste er sich damit zu erzwingen? Oder war den drei Damen die Anwesenheit einer vierten Person gleichwohl bewusst, so sie sie zur gezielten Fehlinformation nutzten? Abgesehen davon frage ich mich, ob wirklich die Sonne schien (der Himmel im Bild lässt dies offen) oder die Mauer einfach nur dreckig war.«